Was Ernährungsfachleute bereits seit langem vermuten, hat nun eine Gruppe von italienischen Wissenschaftlern nachgewiesen: Fehlernährung könnte für viele Fälle sogenannter idiopathischer Unfruchtbarkeit zumindest mit verantwortlich sein. Idiopathische Unfruchtbarkeit, darunter versteht man diejenigen Fälle von Unfruchtbarkeit, für die sich mit normalen diagnostischen Verfahren keine medizinischen Ursachen finden lassen.
Das Team um Marco Noventa von der Universität Padua verglich die Ernährung von unfruchtbaren Frauen mit solchen, die auf natürlichem Wege schwanger geworden waren. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass es hier offenbar große Unterschiede im Speiseplan gab: Bei nahezu allen Frauen mit medizinisch unerklärter Unfruchtbarkeit konnten Sie eine Fehlernährung nachweisen. Diese bezog sich entweder nur auf bestimmte Mikronährstoffe, oder aber erstreckte sich auf die gesamte Ernährung, was dann nicht selten mit Übergewicht einherging. Die Forscher folgerten, dass insbesondere bei ungeklärter Unfruchtbarkeit in der Patientenberatung dem Lebensstil und er Ernährung mehr Gewicht beigemessen werden sollte. Nicht selten ließen sich dann die Probleme mit einer Kombination aus Ernährungsumstellung und individuell angepasster Nahrungsergänzung beheben, so die Forscher.
Quelle:
Noventa M, Quaranta M, Vitagliano A, Cinthya V, Valentini R, Campagnaro T, Marci R, Di Paola R, Alviggi C, Gangemi M, Saccardi C, Nardelli GB,Gizzo S. May Underdiagnosed Nutrition Imbalances Be Responsible for a Portion of So-Called Unexplained Infertility? From Diagnosis to Potential Treatment Options. Reprod Sci. 2015 Dec 20.