Schwangerschaft

Vorbereitung auf die Geburt: Ein Leitfaden für werdende Eltern

Geburt

Die Zeit der Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Vorfreude, aber auch voller Fragen und Vorbereitungen. Vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft dreht sich natürlich viel um die Vorbereitung auf die Geburt Ihres Babys. Von der Wahl der richtigen Geburtsklinik über die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen bis hin zur Zusammenstellung der Kliniktasche – hier ist ein kleiner Leitfaden für Sie, der Ihnen dabei hilft, sich gut auf den großen Tag vorzubereiten.

Geburtsvorbereitungskurse: Wissen ist Macht

Die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen kann eine unglaublich wertvolle Erfahrung für werdende Eltern sein, besonders, wenn es sich um das erste Baby handelt. Die Kurse bieten nicht nur praktische Anleitungen zur Atmung und Entspannungstechniken während der Wehen, sondern auch Informationen über den Geburtsvorgang selbst. Von der Anatomie bis zur Atemtechnik vermitteln Geburtsvorbereitungskurse ein Gefühl von Selbstvertrauen und Sicherheit, das während der Geburt von unschätzbarem Wert ist. Die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Erfahrungen mit anderen werdenden Eltern auszutauschen, schafft zudem eine unterstützende Gemeinschaft, die durch die Herausforderungen der Schwangerschaft und Geburt trägt.

Der Geburtsplan: Ihre Wünsche im Mittelpunkt

In vielen europäischen Ländern ist es üblich, einen Geburtsplan zu erstellen. Dabei können Sie im Vorfeld aufschreiben, wie Sie sich Ihre Geburt im Idealfall wünschen würden. Dies kann verschiedene Aspekte umfassen, von der Begleitperson über Gebärpositionen, Schmerzlinderung bis zur Betreuung nach der Geburt.

Der Geburtsplan ist kein bindendes Dokument, sondern vielmehr ein Leitfaden für Sie selbst, Ihre Hebamme, Begleitpersonen und das medizinische Team im Krankenhaus.

Jedoch ist es wichtig, während der eigentlichen Geburt nicht zu sehr auf den Geburtsplan fixiert zu sein. Jede Geburt ist einzigartig. Wie sie im Endeffekt ablaufen wird, ist im Vorfeld nur schwer vorherzusagen und wie Sie sich dann fühlen werden und welche Bedürfnisse Sie haben werden, kann sich währenddessen ändern. Bleiben Sie daher offen und erlauben Sie sich, flexibel auf Ihre jeweiligen Bedürfnisse zu reagieren.  

Auswahl des Geburtsortes und der Hebamme: Komfort und Vertrauen

Die Wahl des richtigen Geburtsortes und Ihrer Hebamme ist ein entscheidender Schritt bei der Vorbereitung auf die Geburt. Möchten Sie im Krankenhaus, zu Hause oder in einem Geburtshaus entbinden? Es ist wichtig, eine Einrichtung zu finden, die Ihren Wünschen und Bedürfnissen sowie denen Ihres Babys entspricht und in der Sie sich wohl und sicher fühlen. Sind gesundheitliche Probleme zu befürchten, werden Sie sich vermutlich eher für ein großes Klinikum mit Frühchenstation entscheiden, erscheint alles komplikationslos, können Sie sich entsprechend vielfältiger erkundigen. Recherchieren Sie verschiedene Möglichkeiten in Ihrer Umgebung, lesen Sie Bewertungen und sprechen Sie mit anderen Müttern über ihre Erfahrungen. Viele Kliniken und Geburtshäuser bieten Kennenlernabende an, an denen Sie die Räumlichkeiten ansehen können und einen Eindruck von der Atmosphäre und dem Team gewinnen können.

Eine gute Beziehung zu Ihrer Hebamme kann Ihnen nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch nach der Geburt bei allen Fragen rund um das Stillen und die Pflege Sicherheit und Unterstützung bieten. Gute Hebammen sind heutzutage sehr gefragt, warten Sie also nicht zu lange mit der Suche.

Dammschutz: Prävention ist wichtig

Ein Thema, das oft übersehen wird, ist der Dammschutz. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Risiko von Dammrissen oder Schnitten zu minimieren. Dazu gehören Dammmassagen mit speziellen Ölen oder Cremes. Während der Geburt selbst wird Ihre Hebamme den Damm bestmöglich schützen. Sprechen Sie mit Ihrem Geburtshelfer oder Ihrer Hebamme über die Möglichkeiten und entwickeln Sie gemeinsam einen Plan, der Ihren Bedürfnissen entspricht.

Akupunktur: Sanfte Hilfe

In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann eine vorbereitende Akupunktur dazu beitragen, die Angst vor der Geburt zu mindern, Wehen auszulösen, Wehenschmerzen zu mildern und/oder den Geburtsprozess zu verkürzen. Üblicherweise wird diese Art der Akupunktur ab der 36. Schwangerschaftswoche einmal pro Woche für 20 bis 30 Minuten durchgeführt.

Die Kliniktasche: Alles für den großen Tag

Last but not least: Die Kliniktasche. Packen Sie Ihre Tasche rechtzeitig, idealerweise einige Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin. Wenn „es“ dann nämlich losgeht, werden sie vermutlich keinen Kopf mehr für das Packen haben 😉

Zu den wesentlichen Dingen gehören bequeme Kleidung für Sie und das Baby, persönliche Hygieneartikel, Snacks und Getränke für die Energiereserven während der Geburt, sowie wichtige Dokumente wie Ihren Geburtsplan, Ihren Mutterpass und Ihre Versicherungskarte. Vergessen Sie nicht, auch einige Annehmlichkeiten für die Zeit nach der Geburt einzupacken, wie zum Beispiel bequeme Still-BHs und Snacks für den Hunger zwischendurch.

Fürs entspannte Packen haben wir hier eine Packliste für Sie zum Download verlinkt:

Insgesamt ist die Vorbereitung auf die Geburt eine aufregende Sache, aber mit der richtigen Planung und Unterstützung können Sie sich sicher fühlen, wenn der große Tag endlich kommt. Von Geburtsvorbereitungskursen über die Auswahl eines geeigneten Ortes für die Geburt sowie einer Hebamme bis hin zur Vorbereitung Ihrer Kliniktasche – nehmen Sie sich die Zeit, um sich auf diesen einzigartigen Augenblick  vorzubereiten, und genießen Sie solange die Reise zur Elternschaft in vollen Zügen 💃

Über den Autor

Dr. rer. nat. Birgit Wogatzky

Die Diplom-Biologin und Ernährungsexperting Dr. rer. nat. Birgit Wogatzky befasst sich seit vielen Jahren mit den Bedürfnissen von Kinderwunschpaaren. Für den „fruchtbarkeit-blog“ berichtet sie immer wieder in allgemein verständlicher Weise von aktuellen Forschungserkenntnissen rund um das Thema „Lifestyle und Ernährung bei Kinderwunsch.