Der beherzte Biss in einen knackigen Apfel – so zeigt es die Werbung. Und so sehen wir uns selbst meist auch ganz gerne.
Obst und Gemüse sind wichtige Bestandteile einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Sie versorgen uns mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, etwas Energie, sowie sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Viele Studien belegen, dass ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse mit einem niedrigeren Risiko für chronische Erkrankungen assoziiert ist. Das gilt insbesondere für Herz-Kreislauferkrankungen und bestimmte Krebsarten. Gleichzeitig fördert eine gesunde Ernährung das allgemeine Wohlbefinden, die Fitness und sogar die Fruchtbarkeit.
Die Mehrheit der Europäer denkt beim Thema gesunde Ernährung auch sofort an Obst und Gemüse, und viele glauben, dass ihre Ernährung tatsächlich gesund ist. Doch ist das wirklich richtig? Nehmen wir tatsächlich die Mengen an Obst und Gemüse zu uns, die unter Gesundheitsaspekten empfohlen werden?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät, täglich mindestens 400 g Obst und Gemüse zu essen. Innerhalb Europas variieren die Empfehlungen je nach Land. Grundsätzlich decken sich diese zwar weitgehend mit denen der WHO, jedoch werden in einigen Ländern deutlich höhere Mengen befürwortet, so auch in Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung nennt als Richtwert mindestens 650 Gramm Obst und Gemüse am Tag – pro Person. Das wären hochgerechnet 91 Kilogramm Obst und 146 Kilogramm Gemüse pro Kopf und Jahr.
Und die Realität?
Aus den gesammelten Daten der EFSA (European Food Safety Agency) zum Lebensmittelverzehr in Europa ergibt sich, dass pro Kopf und Tag durchschnittlich 386 g Obst und Gemüse (einschließlich Hülsenfrüchte und Nüsse) gegessen werden. Die Daten zeigen weiter, dass der Gemüseverbrauch im Süden von Europa höher ist als im Norden und dass die Regionen mit dem höchsten Obstverbrauch in Mittel- und Osteuropa liegen, gefolgt von den Gegenden Südeuropas.
Obwohl die Deutschen im Europavergleich einen guten dritten Platz belegen, ist auch dies kein Grund zu allzu viel Stolz: Im Schnitt kaufte jeder deutsche Privathaushalt 2015 nämlich nur rund 85,5 Kilogramm Frischobst. Der Konsum von Frischgemüse sank sogar um 1,1 Prozent und lag bei 69,6 Kilogramm je Haushalt. Insgesamt lag der Verzehr von Obst und Gemüse damit deutlich unter den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Das teilte die Berliner Messe Fruit Logistica mit.
Die beliebtesten Obstsorten der Deutschen sind übrigens Äpfel, Bananen und Orangen.
Abbildung 1 – Durchschnittlicher Obst- und Gemüseverzehr pro Land (in Gramm pro Tag und Kopf), Säfte ausgenommen
Obwohl die breite Mehrheit der Europäer die empfohlenen Mengen somit bei weitem nicht erreicht, halten die meisten EU-Bürger ihre Ernährung dennoch für gesund. 20% behaupten sogar, ihre Essgewohnheiten seien sehr gesund.
Vor dem Hintergrund dessen, was über das europäische Ernährungsverhalten und den Obst- und Gemüseverzehr bekannt ist, scheint dies überraschend. Man geht davon aus, dass die Annahme, die Ernährung sei in der gegenwärtigen Form bereits angemessen, sogar einen wichtigen Hinderungsgrund für den Obst- und Gemüseverzehr darstellt.
Ernährungstagebuch
Daher kann es sinnvoll sein, einmal eine Woche lang ein Ernährungstagebuch zu führen und aufzuschreiben, was wirklich täglich an Obst und Gemüse auf dem Speiseplan steht. Bewährt hat sich hier auch, alles Gegessene einfach kurz mit dem Smartphone zu fotografieren.
Dann lässt sich schnell feststellen, wie es bei einem selbst aussieht: Bin ich eine rühmliche Ausnahme und verzehre tatsächlich die empfohlene Menge, oder gilt es, die eigenen Ernährungsgewohnheiten noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen?
Sollten Sie feststellen, dass auch Sie es in der Hektik des Alltags oft schwer finden, die empfohlenen Mengen Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, so wäre es sinnvoll, einmal darüber nachzudenken, Obst und Gemüse wieder vermehrt in Ihren Speiseplan zu integrieren.
Fühlen Sie sich nicht leistungsfähig, oder sind Sie in besonderen Lebenssituationen, wie beispielsweise bei Erkrankung, im fortgeschrittenen Alter, bei Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft, kann auch die kurartige, zeitlich begrenzte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln eine sinnvolle Unterstützung für den Körper darstellen (zB Fertilovit®).
Quellen:
http://www.eufic.org/article/de/expid/Obst-und-Gemusekonsum-Europa/
www.fruitlogistica.de/Presse/Pressemitteilungen/PDF_23169.jsp