Kaum eine Erkrankung in der Frauenheilkunde spricht so gut auf eine natürliche, ernährungsmedizinische Behandlung an wie das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS).
Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung, bei der gezielt Blutzuckerspitzen gemieden werden, ist in den meisten Fällen der erste Schritt. Ein Großteil der Patientinnen leidet nämlich an einer Insulinresistenz, welche das hormonelle Ungleichgewicht bei PCOS befeuert.
Zusätzlich zu Umstellungen in den Ernährungsgewohnheiten bringt auch eine gezielte Nahrungsergänzung für viele Frauen deutliche Verbesserung.
Welche Nahrungsergänzung ist unterstützend bei PCOS sinnvoll?
Ganz allgemein gilt, dass jede Nahrungsergänzung nur eine Unterstützung von innen heraus sein kann. Sie kann aber niemals die erwähnte Umstellung der Essgewohnheiten hin zu gesünderen und Blutzuckerspitzen-vermeidenden ersetzen.
Bei der Auswahl von geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt es sich auf Qualität zu achten. Schauen Sie sich zum Beispiel das Herstellungsland eines Produktes an. Innerhalb der EU gelten meist recht strenge Qualitätsstandards, in anderen Teilen der Welt ist das nicht immer so. Ein weiteres Kriterium kann die Verpackung sein, da diese Rückschlüsse auf die Haltbarkeit von Wirkstoffen erlauben kann: Pulver sind in der Regel am kürzesten haltbar. Kapseln in Dosen haben die zweitlängste Haltbarkeitsdauer und die längste Haltbarkeit haben verblisterte Kapseln. Letztere sind durch die mehrfache Verpackung einfach am besten vor schädlichen äußeren Einflüssen während der Lagerung geschützt. Auch die Frage der Darreichungsform ist ein Thema, denn sie hängt eng damit zusammen, wieviel Zusatzstoffe für die Herstellung benötigt werden. Und dabei gilt ganz klar: Weniger ist mehr 😉. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Kapseln in der Regel mit deutlich weniger Lebensmittel -Zusatzstoffen hergestellt werden können als gepresste Tabletten. Daher ist Kapseln eigentlich immer der Vorzug zu geben. (Ein Tipp für all diejenigen, denen Kapseln oft zu groß zum Schlucken sind: Kapseln bestehen aus 2 Hälften, die kurz vor dem Verzehr auseinandergezogen werden können. So kann das Pulver, dass darin enthalten ist, dann direkt verzehrt werden.
Dr B. Wogatzky
Welche Nahrungsergänzung um bei PCOS leichter abzunehmen?
Bei PCOS ist nicht nur das Hormonsystem ordentlich aus dem Gleichgewicht geraten, sondern gleichzeitig läuft auch der Stoffwechsel quasi „untertourig“
Das merken PCOS Patientinnen meist ganz direkt an ihrem Gewicht: sie nehmen extrem leicht zu und es fällt Ihnen auch besonders schwer, wieder abzunehmen.
Auch hier gilt, dass jede Nahrungsergänzung nicht das eigentliche Abnehmprogramm ersetzen kann (traurig, aber wahr, und jeder, der etwas anderes behauptet, möchte vor allem an Ihr Geld 😉). Eine Unterstützung hingegen ist sehr wohl möglich: Studien zeigen, dass zusätzlich zu einer ballaststoffreiche Ernährung die Ergänzung der Mikronährstoffe Magnesium, Carnitin und Coenzym Q10 sinnvoll kann.
Gemeinsam ist diesen drei Nährstoffen im Wesentlichen, dass sie dafür sorgen, dass der Stoffwechsel wieder angekurbelt wird 😊
Diese Nahrungsergänzung ist sinnvoll bei Insulinresistenz
70-80 % aller übergewichtigen Patientinnen mit PCOS haben auch eine Insulinresistenz. Diese verstärkt nicht nur das PCOS, sondern ist auch ein Risikofaktor für spätere, schwerwiegendere Erkrankungen. Es hat sich gezeigt, dass bei PCOS Insulin deswegen nicht richtig arbeiten kann, weil ein Botenstoff in Zellinneren der Zielzellen, das Inositol, nicht ausreichend oder nicht in der richtigen Form vorliegt.
Daher überrascht es nicht, dass viele Patientinnen mit dem natürlichen Nahrungsbestandteil Inositol sehr gute Verbesserungen erleben. Die bekannteste Form ist das Myo-Inositol. Viele Experten schwören auf eine Kombination der beiden sogenannten Iso-Formen Myo- und D – Chiro- Inositol .
Wichtig zu wissen, wenn frau auch Kinderwunsch hat: aufgrund des Einflusses auf die ovarielle Funktion sollte D – Chiro- Inositol wesentlich geringer dosiert sein als Myo-Inositol.
Ebenfalls bereits seit Jahrzehnten im Einsatz bei Insulinresistenz ist der Mikronährstoff Chrom. Er wird vor allem bei Typ zwei Diabetikern (die auch mit Insulinresistenz zu kämpfen haben) verwendet.
Bei unregelmäßigen und ausbleibenden Monatsblutungen
Ein Grund für die ausbleibenden und unregelmäßigen Monatsblutungen bei PCOS liegt darin, dass durch die oben erwähnte Insulinresistenz der Körper, um diese quasi zu kompensieren, übermäßig viel Insulin herstellt. Das Problem: Insulin reguliert nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern greift auch in andere Hormonkreisläufe ein. Unter anderem betrifft das auch Hormone, welche für die Reifung der Eizellen von Bedeutung sind. Die Folge ist dann, dass Eizellen nicht wie gewohnt reifen und kein regelmäßiger Eisprung stattfindet. Sichtbar ist dies im Ultraschall, wenn der Arzt/die Ärztin bei Ihnen viele (=Poly) unreife Eizellen (=Zysten) feststellt. Diese sind namensgebend für die Erkrankung. Die Lösung liegt daher in einer Senkung der Insulinresistenz. Achten Sie bewusst auf eine Ernährung, bei der Sie Blutzuckerspitzen meiden, und setzen Sie unterstützend Inositole und Chrom ein.
Bei erhöhten Androgenwerten durch stille Entzündungen
Durch eine chronische Aktivierung des Immunsystems kommt es zu unterschwelligen (stillen) Entzündungen, die die Hormonproduktion durcheinanderbringen und beispielsweise die Eierstöcke zur Herstellung von Androgenen anregen können. Bei vielen Frauen mit PCOS spielen dieser Mechanismus eine sehr wichtige Rolle. Dann ist es hilfreich, mögliche Trigger zu identifizieren und auszuschließen. Das können beispielsweise Lebensmittelunverträglichkeiten sein oder eine Fehlbesiedlung im Darm. Unterstützend können die Nahrungsergänzungsmittel Omega-3 und Zink helfen, Entzündungen sanft und natürlich von innen heraus zu lindern.
Bei Problemen mit Haut und Haaren
Da bei PCOS die Probleme mit Haut und Haaren im Wesentlichen von dem hormonellen Ungleichgewicht im Inneren kommen, liegt auch hier die Lösung in der Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts. Die Ergänzung von Inositol (siehe oben) ist für viele Frauen ein super erster Schritt. Unterstützen kann man Haut und Haare weiterhin mit den Nährstoffen Zink und Biotin. Beide sind wichtig für den Aufbau von Haut und Haaren.
Psychische Gesundheit
Viele PCOS Patientinnen leiden nicht nur unter den körperlichen Folgeerscheinung der Erkrankung. Oft haben sie auch ein erhöhtes Risiko für Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, bis hin zu depressiven Verstimmungen. Auch hier liegt ein Grund wieder im hormonellen Ungleichgewicht, das sanft unterstützt werden kann. Weiters ist bekannt, dass Vitamine aus dem B Komplex sehr wichtig sind für die mentale Gesundheit. Darin liegt somit eine weitere Möglichkeit zur natürlichen Unterstützung von innen heraus.
Vitamin D
Eine ganze Reihe Untersuchungen hat aufgezeigt, dass eine unzureichende Vitamin D Versorgung mit verstärkten Symptomen bei PCOS einhergehen kann. Woran genau das liegt, ist nicht wirklich geklärt. Ganz verwunderlich ist es aber auch nicht, werden doch gefühlt beinahe tägliche neue Bereiche identifiziert, in denen Vitamin D eine wichtige Rolle im Körper spielt.
Laut Nationaler Verzehrstudie II in Deutschland sind über 80 % der Bevölkerung jedoch nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt. Daher empfiehlt es sich, den Vitamin D-Status ab und an (besonders am Ende des Winters) einmal prüfen zu lassen. Ergänzen Sie Vitamin D bei Bedarf. Manche Patientinnen machen das im Winter auch präventiv und haben ganz gute Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise.
Nahrungsergänzung bei PCOS und Kinderwunsch
Wie jede andere Frau bei Kinderwunsch sollten Sie auf jeden Fall Folsäure zusätzlich ergänzen. Mindestens 400 µg pro Tag empfehlen die Gesundheitsorganisationen. Folsäure, das hat man in großen Studien herausgefunden, senkt nämlich sehr stark das Risiko für schwere kindliche Fehlbildungen. Diese entstehen bereits ganz am Anfang der Schwangerschaft, so dass aufgefüllte Folsäure Speicher bereits ab Kinderwunsch wichtig sind. Gut zu wissen: wenn Sie bisher mit der Pille verhütet haben, so haben sie in der Regel besonders niedrige Folsäure Speicher. Die Pille ist nämlich der reinste Folsäure Räuber. Ideal wäre es daher, wenn sie mit einer Folsäure Supplementation bereits circa acht Wochen starten, bevor sie auf die Verhütung verzichten. Bei PCOS Patientinnen mit Kinderwunsch ist zudem ein Punkt, dass eine natürliche Empfängnis nur stattfinden kann, wenn auch ein Eisprung stattgefunden hat. Daher liegt der erste Schritt in der Wiederherstellung von Zyklen und Eisprung mit entsprechender Ernährung sowie der Unterstützung mit Inositolen. Hier besonders wichtig: deutlich mehr Myo- als D-Chiro-Inositol verwenden. In der Natur, im Follikel, liegen die beiden beispielsweise im Verhältnis 100:1 vor. Sie können die Eizellqualität zudem von innen heraus unterstützen, indem Sie oxidativem Stress entgegenwirken. Dieser tritt Studien zufolge bei PCOS verstärkt auf und kann die Eizellqualität schädigen. Neben den bekannten Antioxidanzien Vitamin C & E ist in neueren Studien besonders das etwas weniger bekannte, aber dafür sehr wirkungsvolle Antioxidans NAC untersucht worden.
Produkt Tipp: alle genannten Nährstoffe kombiniert finden Sie in der in Deutschland hergestellten, in Zusammenarbeit mit Kinderwunsch Experten entwickelten Dreifachformel von Fertilovit.